Die Seele verkauft?

Hiob, Faust und wir
Die alte Überlieferung, Goethes Tragödie und die Gegenwart
Impuls Peter Radziwill

Wem haben wir unsere Seelen verkauft? Für Wohlstand und Öl, für Gas und warme Wohnungen, für billige Lebensmittel und große Autos? Oft ist zu hören: Die da oben sind schuld. Genauso ist es auch im biblischen Buch Hiob und in Goethes Faust. Die, oben im Himmel sind schuld.

Der fromme Hiob verliert seinen Besitz, seine Kinder und seine Gesundheit, weil Satan und Gott im Himmel eine Wette abgeschlossen haben. Der gelehrte Faust verliert seine Geliebte und jede Hoffnung auf tiefere Erkenntnis, weil Mephistopheles mit Gottes Zustimmung ihn verführt hat. Von den Wetten im Himmel wissen Hiob und Faust nichts.

Was meinen wir heute zu wissen? Wer ist schuld am Schrecken unserer Tage? Gibt es einen allmächtigen Gott, der die Welt in der Hand hat? Oder ist Gott einer, der selbst gerne mehr erreichen würde mit der Schöpfung, die ihm irgendwie aus dem Ruder gelaufen ist? Geben die Texte über Hiob und Faust eine Hilfe bei der Suche nach Antworten? Das Gespräch anregen, das können sie auf jeden Fall.

Donnerstag 24. März 18.00 Uhr
im Pfarrhausmuseum
 

Bild Burkhard Mücke: Gustav Eberlein (1847 – 1926), Goethe-Denkmal in Rom in der Villa Borghese (1904) [Detail]