25. Januar 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
34. Blüthener Gespräch
Kurt Tucholsky und die wilden 20er Jahre
Eine Zeitreise mit Texten und Bildern
Kurt Tucholsky (1890 – 1935) studierte Jura und schloss das Studium 1915 mit der Promotion zum Doctor iuris ab. Während er in seiner Doktorarbeit die Kritik auf einen einzelnen Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches beschränkte, war er in seinem literarischen Schaffen mit mehr 2.500 Texten ein bissiger Kritiker des bürgerlichen Lebens insgesamt. Viele seiner Texte scheinen zeitlos: Das Kommende bereits absehend, zog Tucholsky 1929 nach Schweden. In Deutschland wurde unterdessen der Weltbühne-Prozess geführt, nach 1933 auch seine Bücher verbrannt. Mit klarem, realistischem Blick stellte Tucholsky fest, dass sich das deutsche Volk mehrheitlich mit der Diktatur Hitlers abfand und sich anpasste. Seine Verzweiflung zu sehen, wie auch das Ausland die Machtstellung des Nazis anerkannte, war groß und zugleich wusste er, dass ein Weltkrieg seine bedrohlichen Schatten vorauswarf.
22. Februar 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
35. Blüthener Gespräch
Kirchenkampf in der Prignitz
Nationalsozialismus und Kirche nach 1933
Als Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, verwandelte er staatsstreichartig die Weimarer Demokratie in eine Diktatur. Die autoritäre Veränderung des politischen Systems wurde von den Hauptrichtungen der Kirchen begrüßt und unterstützt. Das war in der Prignitz nicht anders. Erst der Eingriff des Staates in die Kirchen rief einigen Widerstand hervor, der schließlich zum Kirchenkampf führte. Auch in der Prignitz spielten sich die Auseinandersetzungen zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche ab.
21. März 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
36. Blüthener Gespräch
Freies Land
Ein DEFA-Film von Milo Harbich
Am Beispiel eines Dorfes in der Westprignitz wird vom harten Leben der unmittelbaren Nachkriegszeit erzählt, von zerstörten Dörfern und Flüchtlingstrecks, von Hamsterfahrten, Razzien und Schwarzmarktgeschäften, vom Arbeitsalltag der Bäuerinnen. „Freies Land“ war – nach Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ – der zweite von der DEFA produzierte Film.
25. April 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
37. Blüthener Gespräch
Der mündige Mensch – 300 Jahre nach Immanuel Kant
Impuls Peter Radziwill
Was kann ich wissen? Wie soll ich handeln? Was darf ich hoffen? Angesichts der Vielzahl an Medien und Information, angesichts der nahen und ferneren Krisen, angesichts immer komplizierter Zusammenhänge oder einfacher Lösungen scheint es schwer, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren, der den Menschen zum Selberdenken verleiten wollte. Seine Anleitung, den eigenen Verstand zu gebrauchen und die Wahrheit zu suchen, ist auch heute unverzichtbar. Zudem sind die Früchte seines eigenen Denkens heute noch höchst aktuell, wenn es um die Freiheit und den Frieden geht.
6. Juni 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
38. Blüthener Gespräch
Operativer Vorgang „Panama
Aus einer Stasi-Akte | Lesung mit Anmerkungen
1991 beschloss der Bundestag das Stasi-Unterlagen-Gesetz. Seitdem haben mehr als 3,3 Millionen Menschen ihre Stasi-Akte eingesehen. Das Interesse am Blick in die DDR-Geschichte ist weiterhin groß – aber manche Menschen scheuen auch den Blick in die Akten. In den Akten finden sich banale Informationen ebenso wie Pläne zur „Zersetzung“ von Menschen. Die Unterlagen erinnern an das damals mutige Handeln ebenso wie an Verrat durch enge Freunde. Am Beispiel eines sogenannten „Operativen Vorgangs“ (OV) wurde deutlich gemacht, welche Informationen auf welchen Wegen das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) sammelte und wie sie diese zur „Zersetzung“ von Menschen und Gruppen einsetzte.
Samstag 6. Juli 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
Mitgliederversammlung
In den letzten zwölf Montag hat viele Aktivitäten des Trägervereins gegeben. Gegenwärtig am auffälligsten sind die Bauarbeiten am Wirtschaftsgebäude, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen. Mehr im Verborgenen wurde das Archiv Gottfried Winter erschlossen. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde davon, was geschehen ist, berichtet und darüber, was künftig geschieht, miteinander beraten.
Montag 15. Juli 2024
in unterschiedlichen Orten in Blüthen
In diesem Jahr waren 180 Schülerinnen und Schüler der Grundschule „Geschwister Scholl“ aus Meyenburg zu Gast in Blüthen. Im Rahmen eines Projekttags wurde ihnen an einer Reihe von Stationen Einblick in Geschichte und Gegenwart des Dorflebens gegeben: Schule (Museum), Pfarrhaus (Museum), Kirche, Schmiede, Imkerei, Bauernhof, Feuerwehr, Landwirtschaftstechnik.
Sonntag 15. September 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
Jahresfest am Pfarrhausmuseum
Diesmal hieß es, einen Extradank an die Kirchengemeinde Blüthen zu richten, denn in diesem Rahmen hat das Projekt Pfarrhausmuseum seinen Anfang genommen. Ein Programmpunkt des diesjährigen Festes war daher die feierliche Unterzeichnung eines Nutzungsvertrages , der das Verhältnis von Trägerverein und Kirchengemeinde auf eine sichere Grundlage stellt, umrahmt von Musik, Lesungen, Führungen durch Haus und Garten und – wie es dem Charakter des Hauses geziemt – einer kleinen Andacht. Schließlich gab es noch einen weiteren Höhepunkt: die Übernahme des Archivs von Gottfried Winter (1937 – 2020), der von 1964 bis 2002 Pfarrer in Groß Breese war.
Donnerstag 26. September 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
39. Blüthener Gespräch
Gibt es evangelische Kunst?
Impuls Bodo-Michael Baumunk
Bei der Frage nach einer spezifisch evangelischen Kunst denken die meisten vor allem an Reformationsaltäre und Bildpublizistik der Luther-Zeit . Aber was kam danach? Der Protestantismus tat sich schwer mit der Kunst; das reichte vom Bildersturm bis zur interesselosen Duldung des überlieferten Bestandes in den Kirchen. Dennoch brachte er im Lauf seiner Geschichte viele Darstellungsformen der eigenen Konfession hervor – man sieht es den Kunstwerken nur nicht auf den ersten Blick an.
Donnerstag 17. Oktober 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
40. Blüthener Gespräch
Wie war das mit der „Kirche im Sozialismus“?
Impuls Peter Radziwill
Was für ein Paukenschlag! Die Leser des Neuen Deutschlands staunten nicht schlecht am Morgen des 7. März 1978. Da prangte auf der Titelseite des „Neues Deutschland“ ein Foto, auf dem Erich Honecker mit den Spitzen der Evangelischen Kirche freundlich beisammen steht. Von einem „konstruktiven, freimütigen Gespräch“ war die Rede. War das das Ende des Kirchenkampfes, der Beginn einer neuen Ära im Staat-Kirche-Verhältnis? Das Blüthener Gespräch nahm das Element „Eingewachsener Dorn. Die evangelische Kirche in der sozialistischen Gesellschaft der DDR’“ aus dem Ausstellungsteil „Pfarrhaus und Politik“ der Pfarrhausmuseums auf.
Donnerstag 14. November 2024
Pfarrhausmuseum Blüthen
41. Blüthener Gespräch
Der Störenfried
Leben und Selbstverbrennung des Zeitzer Pfarrers Oskar Brüsewitz
Impuls Peter Radziwill
Oskar Brüsewitz wäre in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden. Seine Selbstverbrennung vor 48 Jahren war für Menschen in der DDR ein Fanal. Welche Gründe Oskar Brüsewitz zu seiner Tat bewegt haben mögen, kann niemand mit Sicherheit sagen. Aber nicht der öffentliche Feuersuizid war das die DDR erschütternde Ereignis, sondern die Reaktionen der Bevölkerung auf den Brüsewitz diffamierenden Kommentar im Neuen Deutschland.