Das Wirtschaftsgebäude auf dem Pfarrhof
Bis ins 20. Jahrhundert hinein betrieben viele Pfarrer neben ihrer seelsorgerischen Tätigkeit auch Landwirtschaft. Sie hielten Hühner und Schweine, um sich selbst zu versorgen. Ein Pfarrgarten mit Gemüse, Obstbäumen und Ackerland gehörte zur Pfarrstelle. Auch in Blüthen war das so. Neben dem Pfarrhaus gab es ein Wirtschaftsgebäude mit Schweinekoben und Hühnerstall. Das Haus diente zudem als Waschküche, Kohlenkammer und Lagerraum. Auch zur Toiette mussten die Pfarrersleute über den Hof. Ein Tribut an die neuere Zeit war die Nutzung eines Gebäudeteils als Garage.
Im Jahr 2024 wurde nun das Wirtschaftsgebäude erneut umgenutzt: Wo früher Wäsche gewaschen wurde, entstand eine Küche für die zahlreicher werdenden Gäste des Pfarrhausmuseums. In Hühner- und Holzstall haben zeitgemäße Toiletten Platz gefunden. Die Garage wurde zum Archiv. Nur die historischen Toiletten bleiben museal erhalten.
In Kohlenkammer und Schweinestall kann die Ausstellung des Museums erweitert werden. Hier soll eine Ausstellung unter dem Thema „Pfarrhaus-Ökonomie“ entstehen. In dieser Ausstellung werden sowohl die Eigenversorgung des Pfarrerehepaares mit Pfarrgarten, Kleinviehhaltung und Bienenzucht als auch die Mobilität der Landpastoren vom Pferd über Fahrrad bis zum Motorrad und Auto dokumentiert.
Bei den Umbauten wurde das gesamte Gebäude saniert. Das Dach wurde neu gedeckt, das Mauerwerk instand gesetzt, Türen und Fenster repariert und die Fußböden erneuert. Insgesamt wurden dafür 103.750,71 Euro ausgegeben.
Das Projekt wurde durch das Programm „Zusammenhalt in kleinen Gemeinden und Ortsteilen für eine zukunftsorientierte Regionalentwicklung“ des Landes Brandenburg gefördert. Wir danken allen, die durch ihre finanzielle Unterstützung geholfen haben, den notwendigen Eigenanteil aufzubringen: Agrargenossenschaft Karstädt e.G., Becker Umweltdienste GmbH Perleberg, Bürgerwindstiftung Karstädt, ENGIE Deutschland GmbH, GREE German Renewable Energy Enterprises GmbH, Krematorium Perleberg GmbH, Krematorium Stendal GmbH, PVU Prignitzer Energie- und Wasserversorgungsunternehmen GmbH, RS Ratgeber Stiftung Treuhand GmbH, Sparkasse Prignitz, Windenergieplanung Wenger-Rosenau GmbH.
Herzlichen Dank auch an die am Projekt beteiligten Firmen: Bau Partner Wittstock GmbH (Rohbau), Criton GmbH (Maler), Elmont-Elektromontagen (Elektro), Karl-Heinz Kagel Gebäude- und Energietechnik (Sanitär), Marco Leppin (Dachdecker), Harry Lieberenz (Fliesenleger), PST Baugesellschaft mbH (Zimmerer), Rittergerüst GmbH (Gerüstbau), Scherff Fenster und Türen GmbH (Tischler), t.b.o. Ingenieurbüro Oltersdorf (Tragwerksplanung)