Otto Wolf (1887 – 1938)

Elli Wolf (1923 – 2019)

Von Generation zu Generation
Otto Wolfs Leben endete in der Blüte seiner Jahre. Den seit Jahrhunderten in der Familie befindlichen Hof führten sein Sohn Werner und Schwiegertochter Elli weiter.

  Der Hof Wolf heute

Otto Wolf war Landwirt in Blüthen und entstammte einer Bauernfamilie, die ihren Hof nachweislich seit dem Jahr 1600 bewirtschaftete. Geboren am 29. Dezember 1887, verlor er bereits früh beide Eltern und übernahm schon mit 19 Jahren Verantwortung für den elterlichen Betrieb. Diese führte traditionell eine vielseitige Landwirtschaft mit Pferde- und Rinderzucht, Schweinehaltung und Ackerbau.

Otto Wolfs Leben steht exemplarisch für das einer Generation, deren Alltag geprägt war von Arbeit, Verantwortung, Kriegserfahrung und persönlicher Belastung – und zugleich von starker Bindung an Familie, Hof und kirchliches Leben.

Von 1915 bis 1918 diente der Blüthener im Ersten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr engagierte er sich in verschiedenen Bereichen des dörflichen Lebens. So war er von 1924 bis 1934 Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr und viele Jahre Kassierer im örtlichen Sportverein. Bis zu seinem Tod wirkte er zudem als Kirchenältester in seiner Kirchengemeinde. Für die Jagd, damals ein verbreitetes Freizeitinteresse auf dem Land, zeigte er kein Interesse. Otto Wolf war verheiratet mit Meta Wolf. Er starb am 8. August 1938 im Alter von 50 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. In der Trauerrede hob Pfarrer Karl Groß seine Verlässlichkeit, seinen Glauben und sein langjähriges Engagement für die Gemeinde hervor. Er beschrieb ihn als pflichtbewussten und still tätigen Menschen, der sich nicht in den Vordergrund stellte, sondern als „Vorbild eines christlichen Menschen“ wirkte: „Er hat seinem Herrn die Treue gehalten und schläft nun vor der Tür des Gotteshauses, durch die er so oft gegangen ist“, heißt es in der Trauerrede.

Sohn Werner übernahm nach Ottos Tod die Landwirtschaft zusammen mit seiner Ehefrau Elli, einer Bauerntochter aus Sargleben. Sie galt als vielseitig interessiert, besonders an Literatur und Musik. So konnte die bäuerliche Familientradition auch in die nächste Generation weitergegeben werden.