48. Blüthener Gespräch
Christenverfolgungen im Römischen Reich
Ein Vortrag von Alexander Pohl
Henryk Siemiradzki (1843 – 1902), Die Fackeln des Nero (1877).
Die ersten Christenverfolgungen im Römischen Reich gab es bereits im 1. Jahrhundert. Zunächst galt das Christentum als jüdische Sekte und wurde weitgehend toleriert. Bald jedoch gerieten die Christen ins Visier der römischen Behörden, weil sie sich weigerten, dem Kaiser als göttlichem Herrscher zu huldigen und an heidnischen Ritualen teilzunehmen.
Die erste Verfolgung, von der berichtet wird, fand demnach unter Kaiser Nero statt, nachdem 64 ein Großbrand Rom verwüstet hatte. Auch in den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu regionalen oder reichsweiten Verfolgungen. Besonders unter den Kaisern Decius (249 – 251) und Diokletian (284 – 305) wurden Christen systematisch verfolgt. Kirchen wurden zerstört, Schriften verbrannt und Gläubige zur Aufgabe ihres Glaubens gezwungen. Wer sich weigerte, wurde gefoltert oder getötet.
Der Vortrag zeichnet anhand dreier historischer Beispiele die Anfänge der Christenverfolgung nach: von Neros grausamen Inszenierungen nach dem Brand Roms über die juristischen Überlegungen des Statthalters Plinius bis hin zu innerchristlichen Debatten über Märtyrer und „Gefallene“. Ein Exkurs beleuchtet die Frage, warum Christen im Unterschied zu den Juden im Römischen Reich nicht geduldet wurden.
Donnerstag 13. November 18.00 Uhr
Pfarrhausmuseum Blüthen