Früher Tod nach Motorradunfall
Der junge Landwirt hatte viele Pläne für sein Leben – doch er wurde nur 33 Jahre alt.
August Richter wurde am 28. Oktober 1904 in eine traditionsreiche Blüthener Bauernfamilie hineingeboren. Seit etwa 1700 war der Hof der Familie Richter nachweislich in Familienbesitz. Seine Eltern, August Richter senior und Ehefrau Ida, geborene Schulze aus Pirow, bewirtschafteten ihn, als August gemeinsam mit seinem älteren Bruder Wilhelm dort aufwuchs. Dieser übernahm später den Hof und führte ihn als Ausbildungs- und Rinderzuchtbetrieb weiter.
Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule Anfang der 1920er Jahre bereitete sich August auf ein Leben als Landwirt vor. Zuletzt hatte er sich als Inspektor beim Gutsbesitzer Ernst Wrede im nahen Klockow beworben – ein Schritt, der auf seine beruflichen Pläne jenseits des elterlichen Hofes hinweist. In das Leben der dörflichen Gemeinschaft war er aktiv eingebunden, als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr sowie als Sportler und Gründungsmitglied im Turn- und Sportverein 1922, dessen Schriftführer er bis zu seinem Unfall war.
Doch sein Leben endete abrupt: Am 29. Mai 1938 kam der unverheiratete August Richter bei einem tragischen Motorradunfall ums Leben. Als Mitfahrer war er auf einer kurzen Sonntagsspritztour unterwegs, bis das Fahrzeug auf dem Sommerweg – einem unbefestigten Fahrstreifen neben der Straße – in einer Kurve an der Blüthener Mühle außer Kontrolle geriet. Das Motorrad prallte gegen einen Baum, und August Richter starb noch am Unfallort. Am 1. Juni 1938 wurde er von Pfarrer Groß beerdigt.
Sein Tod steht beispielhaft für eine Zeit, in der der motorisierte Verkehr in Deutschland rasant zunahm – mit oft fatalen Folgen. Besonders Motorräder galten in den 1930er Jahren als gefährliches Fortbewegungsmittel, obwohl sie sehr beliebt waren. Schlechte Straßen, mangelnde Sicherheitsausstattung und fehlende Helme machten jede Fahrt riskant.