Kirchenkampf in der Prignitz

35. Blüthener Gespräch
Nationalsozialismus und Kirche nach 1933

Als Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, verwandelte er staatsstreichartig die Weimarer Demokratie in eine Diktatur, die die persönlichen und politischen Freiheitsrechte auf Dauer aufhob, das Gesetzgebungsrecht des Parlaments beseitigte und auf die Regierung übertrug.

Die autoritäre Veränderung des politischen Systems wurde von den Hauptrichtungen der Kirchen begrüßt und unterstützt. Für die evangelische Kirche, die ihre politische Heimat überwiegend in der rechtsgerichteten Deutschnationalen Volkspartei hatte, die die Weimarer Verfassung ablehnte, bedeutete die Bejahung der Regierung Hitler nur eine geringe Positionsverschiebung innerhalb ihres obrigkeitsstaatlichen Weltbilds. Der Protestantismus stellte sich mit wenigen Ausnahmen emphatisch an die Seite der neuen Diktaturregierung und ihrer judenfeindlichen Aktionen.

Das war in der Prignitz nicht anders. Erst der Eingriff des Staates in die Kirchen rief einigen Widerstand hervor, der schließlich zum Kirchenkampf führte. Auch in der Prignitz spielten sich die Auseinandersetzungen zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche ab.  

Donnerstag 22. Februar 18.00 Uhr
Pfarrhausmuseum Blüthen